Aufgaben und Ziele

Der Deutsche Bühnenverein ist einer der größten und ältesten Verbände für Theater und Orchester weltweit. Er steht für 662 Mitglieder – darunter die kleinste und die größte Bühne Deutschlands, von den Alpen bis zur Nordsee. Sein Ziel ist es, die Strukturen und Rahmenbedingen für seine Mitglieder so zu gestalten, dass Kunst ihr Potenzial bestmöglich entfalten kann. In kulturpolitischen Debatten setzt der Bühnenverein seine starke Stimme als Interessenvertretung der Theater und Orchester in Deutschland ein. 

Als Arbeitgeberverband gestaltet der Bühnenverein die Arbeitsbedingungen für zehntausende Menschen, die künstlerisch Beschäftigten an Theatern und Orchestern, in dem er etwa Tarifverträge wie den NV Bühne, den TVK und den TV Gast mit den Künstler:innen-Gewerkschaften abschließt.  

Damit Solist:innen, Chorsänger:innen sowie andere künstlerisch tätige Bühnenangehörige und Orchestermusiker:innen im Alter und bei Berufsunfähigkeit abgesichert sind, engagiert sich der Bühnenverein bei der Versorgungsanstalt der Deutschen Bühnen sowie der Deutschen Kulturorchester, in dem er Mitglieder für die Verwaltungsräte benennt, die mit an der strategischen Ausrichtung der Versorgungskammern arbeiten.  

Zudem berät er seine Mitglieder in rechtlichen Fragen, hilft bei der korrekten Umsetzung von juristischen und arbeitsrechtlichen Vorgaben und führt Verhandlungen über den Schutz und die Vergütung von Urheber- und Leistungsschutzrechten mit dem VDB (Verband deutscher Bühnen- und Medienverlage) und mit den großen Verwertungsgesellschaften wie GEMA und GVL. 

Darüber hinaus setzt der Deutsche Bühnenverein zusammen mit den Künstler:innen-Gewerkschaften Bühnenschiedsgerichte ein, in denen arbeitsrechtliche Streitigkeiten im Anwendungsbereich der Tarifverträge der Künstler:innen verhandelt werden.

Regelmäßig veranstaltet der Bühnenverein für seine Mitglieder Weiterbildungen in den Bereichen Recht, Organisationsentwicklung, Marketing und Personalführung. Er veröffentlicht jährlich die Theaterstatistik und die Werkstatistik und ist Herausgeber der DEUTSCHEN BÜHNE, Deutschlands ältestem Theatermagazin, dem einzigen, das über Schauspiel, Oper und Ballett berichtet.  

Der Deutsche Bühnenverein gestaltet zusammen mit seinen Mitgliedern aktiv die Zukunft der Theater und Orchester. Als Meilensteine in der Transformation der Theater zählen der Wertebasierte Verhaltenskodex für Theater, Orchester und Festivals, der von allen Mitgliedern in ihrer Versammlung verabschiedet wurde, sowie das Phasenmodell zur Intendanzfindung, das als offizielle Handreichung des Verbands Empfehlungen gibt zur Gestaltung der Prozesse um die Etablierung einer neuen künstlerischen Leitung. Zudem hat der Verband mit »Zukunft gestalten: wie wollen wir (zusammen) arbeiten« eine Workshopreihe ins Leben gerufen, innerhalb derer sich die Mitglieder aktiv in die Gestaltung ihrer Zukunft und die Organisationsentwicklung einbringen.

Der Deutsche Bühnenverein setzt sich für den Erhalt, die Förderung und Weiterentwicklung der einzigartigen Theater- und Orchesterlandschaft in Deutschland ein. Er vertritt die gesellschafts- und kulturpolitischen Interessen seiner Mitglieder und ist beratend an Gesetzgebungsverfahren von Bund und Ländern beteiligt.

Der Bühnenverein tritt entschieden für Demokratie, Vielfalt sowie für die Freiheit von Gesellschaft, Kunst und Kultur ein. Die Kampagne THEATER UND ORCHESTER FÜR DIE DEMOKRATIE setzt thematische Schwerpunkte und bündelt die Aktionen von Theatern, Orchestern und Kulturinstitutionen, um ihr vielfältiges Engagement sichtbar zu machen. 

Zusammen mit dem BFDK (Bundesverband Freie Darstellende Künste) und dem Dachverband Tanz Deutschland gestaltet der Deutsche Bühnenverein die Reihe »Let’s perform...« innerhalb derer aktuelle Themen vorgestellt und diskutiert werden. Von der Nachhaltigkeit bis hin zur Kunstfreiheit laden Impulse die Teilnehmenden zum Diskurs im digitalen Raum ein. Mit dem Szenografiebund und dem Regienetzwerk hat der Bühnenverein Musterverträge für die Produktionsteams an den Theatern ausgehandelt und den Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Auch mit anderen Verbänden wie dem Fonds Darstellende Künste entstehen gemeinsame Förderprojekte oder Foren für das gemeinsame Nachdenken über Perspektiven der Zusammenarbeit.