Der Deutsche Bühnenverein lädt seine Mitglieder vom 5. bis 7. Juni zur Jahrestagung in die Kulturhauptstadt Chemnitz.
Mit #Kunstistfrei hat der Deutsche Bühnenverein in seiner Kampagne THEATER UND ORCHESTER FÜR DIE DEMOKRATIE sichtbar gemacht, dass die Freiheit der Kunst die Grundlage einer freien und vielfältigen Gesellschaft ist. Der Blick zu den europäischen Nachbarn zeigt, wo die Freiheit der Kunst bereits massiv eingeschränkt wird. Auch in Deutschland gerät sie zunehmend unter Druck und mit ihr sicher geglaubte demokratische Werte.
Die georgisch-deutsche Autorin und Theaterregisseurin Nino Haratischwili wird die Jahrestagung mit einem Impulsvortrag am Donnerstag, 5. Juni eröffnen. Ihr geht es um das Theater, ihre Liebe zum Theater und ihre Fragen an das Theater unter dem Arbeitstitel »Die flüchtige Beständigkeit«. Zur Eröffnung im Opernhaus begrüßen zudem Barbara Klepsch, Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus, sowie Kulturbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky die Tagungsgäste.
Bühnenvereinspräsident Carsten Brosda: »Die Jahrestagung ist gleichzeitig Bestandsaufnahme und Kursbestimmung der Bühnen in Deutschland. Die Kulturhauptstadt Chemnitz macht derzeit beeindruckend deutlich, welche gesellschaftliche Kraft Kultur entfaltet, und ist daher der genau richtige Ort für die Jahrestagung. In den vergangenen Monaten haben wir mit unseren Partner:innen intensiv an den Rahmenbedingungen für die Bühnen gearbeitet, damit sie auch zukünftig die Räume bieten, an denen wir uns als Gesellschaft begegnen und mit den aktuellen Fragen der Gegenwart und Zukunft auseinandersetzen können. Dabei sind die Arbeitsbedingungen, die die Theater und Orchester ihren Beschäftigten bieten, genauso wichtig, wie eine kluge gemeinsame Strategie, mit der wir den enger werdenden Budgets begegnen. Um diese und weitere Themen wird es bei der Jahrestagung gehen, damit die Theater und Orchester uns weiterhin jeden Tag neue Welten eröffnen können.«
Tarifverträge und Transformation
Beim diesjährigen Treffen des Arbeitgeber- und Interessensverbands der Theater und Orchester, mit mehr als 660 Mitgliedern einer der größten Theaterverbände weltweit, stehen in diesem Jahr neben kulturpolitischen Themen tarifrechtliche Veränderungen im Fokus: Anfang Mai haben sich die Verhandlungskommissionen des Bühnenvereins mit denen der Künstler:innen-Gewerkschaften auf ein sogenanntes Kleines Paket mit Regelungen zur Arbeitszeit und Planbarkeit der Arbeit für NV Bühne-Beschäftigte verständigt.
Claudia Schmitz, Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins, erklärt: »Das Kleine Paket ist ein relevanter Baustein bei der Reform des Tarifvertrags NV Bühne. Zum einen wird über dieses Paket nun der Tarifvertrag wieder vollumfänglich in Kraft gesetzt, was für uns in Zeiten schwieriger finanzieller Rahmenbedingungen ein wichtiger Schritt ist. Zum anderen haben wir Regelungen gefunden, mit denen wir für die Beschäftigten des NV Bühne eine zeitgemäße Planbarkeit ihrer Arbeit gewährleisten und uns damit als attraktive Arbeitgeber:innen positionieren.«
In Workshops werden die Mitglieder die Themen Compliance an den Bühnen, Zugänglichkeit und Barrierefreiheit, Freiheit der Kunst und die Rolle der Theaterkritik bearbeiten. Präsentiert werden zudem die Ergebnisse eines Think Tanks, in dem sich Vertreter:innen der Rechtsträger, Intendant:innen und Verwaltungsdirektor:innen Themen der Transformation gestellt haben: Wie lässt sich die Zusammenarbeit von Theaterleitungen und Trägern in Zeiten knapper öffentlicher Haushalte festigen, mit welchen Narrativen erreichen wir die Öffentlichkeit und wie wollen wir künftig produzieren und mit welchen Partnern kooperieren?
Vollwahlen bei der Hauptversammlung
In diesem Jahr stehen am Freitag, 6. Juni das Präsidium sowie die Mitglieder aller Gremien des Verbands zur Wahl. Diese werden in den Sitzungen der Gruppen bestimmt. Für die Mitgliederversammlung steht dann noch eine besondere Wahl an - turnusmäßig wird der:die Präsident:in neu gewählt. Präsident des Deutschen Bühnenvereins ist seit 2020 Hamburgs Senator für Kultur und Medien, Carsten Brosda. Er wird sich in Chemnitz zur Wiederwahl stellen.